In der Regel sind Präsides angestellt in einer Pfarrei und üben das Amt der*des Präses einer Pfadiabteilung im Rahmen einer umfassenderen Anstellung aus. Es wird empfohlen, dass mindestens 10 Stellenprozente für die Präsesarbeit zur Verfügung steht. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Präsides möglichst gut ausgebildet sind. Es gibt nicht "den einen Präseslehrgang", sondern verschiedene gleichwertige Ausbildungswege. Wichtig ist dabei, dass die Präsides durch ihre Ausbildung auch das Umfeld einer kirchlichen Anstellung kennenlernen und die Besonderheiten der Präsesarbeit in der Verbandsjugend und spezifisch in der Pfadi kennen und berücksichtigen. Dafür gibt es verschiedene Ausbildungsangebote.
Der VKP bietet
verschiedene Aus- und Weiterbildungen an. Es ist uns ein grosses
Anliegen, dass du als Präses dein Fachwissen auf die Pfadi anwenden
kannst. Darum sind wir bemüht, möglichst praxisnahe, konkrete und
relevante Inhalte zu vermitteln. Die verbandsinterne Ausbildung ist eine
notwendige Ergänzung für eine gelingende Präsesarbeit in einer
Pfadiabteilung.
In unseren zweitägigen
Kursen (jeweils von Freitagmorgen bis Samstagnachmittag im September)
können neue Präsides das nötige pfadispezifisches Wissen aneignen und
ihre Erfahrungen mit anderen austauschen. Die wichtigsten Inhalte sind
die Grundlagen der Pfadi (Ziele und Methoden, Aufbau einer Pfadi,
Stufenmodell), die Förderung der Beziehung zum Spirituellen und
insbesondere Animation Spirituelle (Anispi) sowie Rollen, Grundlagen der
Betreuung, Vernetzung, Nähe/Distanz und Krise. Der Präsideskurs ist
praxisnah organisiert, wir schlafen in einem Pfadiheim und bewegen uns
auch aktiv draussen. Der Abend und die Nacht bieten eigene Möglichkeiten
für die Gestaltung des Programms, darum findet der Präsideskurs jeweils
mit einer Übernachtung statt. Seit 2023 führen wir den Präsideskurs
gemeinsam mit Jungwacht Blauring Schweiz durch. Dabei werden viele Teile
gemeinsam durchgeführt, einges aber auch getrennt. Der Austausch über
den eigenen Jugendverband hinaus schärft, so unsere Erfahrung, das
Selbstbild und ermöglicht es, andere Zugänge kennenzulernen.
Alternierend
zur gemeinsamen Präsidestagung findet die VKP-Präsidestagung statt
(Mittwoch ganzer Tag, in unseren Räumlichkeiten in Luzern). Die
Präsidestagung findet jeweils zu einem bestimmten Thema statt. Das
erlaubt uns, Aktuelles aufzunehmen und Aspekte der Betreuung genauer zu
durchleuchten. Gerne nehmen wir für die Präsidestagung Inputs von dir
auf.
2018
fand die erste grosse Präsestagung, die von der damp, Jungwacht
Blauring Schweiz und dem VKP organisiert wurde, statt. Da sie ein Erfolg
war, findet sie seitdem jedes zweite Jahr statt. Dabei kannst du unter
rund 15 verschiedenen Themenbereichen/Workshops deine passenden Inhalte
auswählen. Durch die gemeinsame Organisation erreichen wir eine Grösse,
die uns mehr ermöglicht, als bei der VKP-Präsidestagung. Die gemeinsame
Präsidestagung ist eine Ergänzung des Aus- und Weiterbildungsangebots
und soll nicht unser eigenes Angebot ersetzen. Der Titel der Tagung
steht für die Vielfalt der Anforderungen und Tätigkeiten, die dein
Präsesamt mit sich bringen. Die Tagung ist zudem eine sehr gute
Gelegenheit, dein Netzwerk zu pflegen – oder gar zu erweitern.
Wir
unterstützen gerne lokale Präsidesrunden. Dabei sind wir auf die
Initiative der Präsides oder Fachstellen Jugend der kantonalen Kirchen
angewiesen. Wir können nur bei den Inhalten mitwirken, nicht aber die
Runden organisieren. Wir danken allen, die sich an solchen Runden
beteiligen und ermuntern die anderen, solche Austauschrunden auch zu
organisieren.
Da die Arbeit als Präses sehr vielfältig ist, können auch sehr unterschiedliche Fragen auftreten. Verbandspräses Tacker beantwortet deine Fragen gerne. Nimm einfach mit Tacker Kontakt auf und du erhältst eine individuelle Beratung. Tacker kennt unsere Unterlagen sehr gut und kann dir allenfalls mühseliges Suchen ersparen. Wir bitten dich aber, uns mindestens eine Woche Zeit zu geben!
Der Bildungsgang «kirchliche Jugendarbeit nach ForModula» ist ein Ausbildungsangebot für die professionelle kirchliche Jugendarbeit. ForModula ist das Konzept für die nicht-universitäre Aus- und Weiterbildung in der katholischen Kirche. Evangelisch-reformierte Angestellte in der kirchlichen Jugendarbeit gehören ebenfalls zu den Teilnehmer*innen. Der Abschluss ist «kirchlicher Jugendarbeiter / kirchliche Jugendarbeiterin mit Fachausweis». Die einzelnen Module bringen wichtige Grundlagen und Entwicklungsimpulse für die professionelle Tätigkeit. Zudem werden Vernetzung und Beziehungen zu anderen kirchlichen Jugendarbeiter*innen ermöglicht, die gewinnbringend in die Arbeit einfliessen. Die Module formen die Arbeit mit Jugendlichen zielgerichtet, eröffnen neue Handlungsoptionen und führen zu Sicherheit im Handeln. Weitere Informationen finden sich hier.
Diese Ausbildung (oder vergleichbar) ist das empfohlene Standardniveau, das angestellte kirchliche Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter erfüllen sollen. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Module als Weiterbildung zu besuchen. So können die Teilnehmenden ihr schon vorhandenes Fachwissen mit spezifischem Wissen, das für die Jugendarbeit in einer Pfarrei notwendig ist, erweitern. Die empfohlenen Module für Präsides können immer zum internen Tarif besucht werden.
Das Religionspädagogische Institut (RPI) der Theologischen Fakultät der Universität Zürich dient der Ausbildung von Religionspädagog*innen in den Bereichen Schulischer Religionsunterricht, Gemeindekatechese und Kirchliche Jugendarbeit. Der Studienbetrieb vollzieht sich nach eigener Studien- und Prüfungsordnung und eigenem Ausbildungskonzept. Weitere Informationen finden sich hier. Der VKP stellt in einem halbtägigen Block die Ziele und Methoden der Pfadi und des VKP vor.