Idee: Ich kann was, und das steht auf der Karte! Auch wenn Visitenkarten langsam aus der Mode kommen, sind sie doch sehr praktisch. Wir geben jemandem eine Karte, auf der steht, wer ich bin, was ich mache und vielleicht sogar, was ich kann. Der*die andere steckt die Karte ein und wenn er*sie diese nicht verliert, werde ich angerufen, wenn genau meine besondere Fähigkeit gebraucht wird. Heute passiert das alles zwar digital, aber gerade in der Pfadi hat das Hergebrachte, nicht Digitale einen besonderen Wert. Was, wenn ich keinen Empfang habe oder mein Akku leer ist? Dann kann ich nicht mal herausfinden, wer mir helfen könnte. Und so haben Visitenkarten immer noch ihren Wert. Sie helfen uns und der Gruppe und es ist einfach cool, welche zu haben! Leiter*innen haben nicht immer von fünfzig Kindern und Jugendlichen präsent, was sie alles können und was nicht. Und damit nicht immer die gleichen helfen oder gefragt werden, sind Visitenkarten eine gute Sache.
Ankommen und praktischer Einstieg ins Thema: Nach dem Ankommen setzen sich die Teil-nehmer*innen in Gruppen zusammen. Wichtig ist, dass in jeder Gruppe Teilnehmer*innen sind, die schön (mindestens leserlich …) schreiben können. In einem Rollenspiel spielen die Leiter*innen ein Kennenlernen, welches in der Frage endet: « Wenn du das und das so gut kannst, wie kann ich dich erreichen? » und die andere Person gibt ihr eine Visitenkarte. So findet ein spielerischer Einstieg ins Thema statt – und alle wissen nun, was eine Visitenkarte ist. Die Teilnehmer*innen bekommen nun leere Visitenkarten und Stifte. Auf der Vorderseite sollen sie eine Visitenkarte für sich herstellen, mit einem Symbol, dem Namen, der Kontaktdaten. Für die Rückseite überlegen sie sich, was sie so gut können. Etwas, womit sie jemandem helfen können, wenn Hilfe gefragt ist. Das sollten etwa drei Eigenschaften und Fähigkeiten sein. Diese werden notiert und mit einem passenden Symbol versehen.
Gebet: Guter Gott
Gestern konnte ich keine Schere finden.
Mein grösserer Bruder ist dann gekommen
und hat den Schnitt mit einem Messer gemacht.
Jetz weiss ich, dass er kreativ ist und ich, wenn ich ihn rufe, Hilfe bekomme.
Ich hoffe, dass ich auch mal alles, was ich gelernt habe, so gut weitergeben darf.
Um das zu schaffen, brauche ich ein wenig Hilfe.
Eine Hilfe, die mich ruhig werden lässt und die mich in Geduld lehrt.
Du warst da und wirst immer da sein, wenn ich Deine Hilfe brauche.
Amen
Thomas Boutellier
Bibeltext: Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen! Sogleich verliessen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Boot die Netze flickten. Und alsbald rief er sie und sie liessen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach.
MK 1.16f
Gedanken zum Bibeltext: Von Jesus als Kind wissen wir, dass er geboren wurde, fliehen musste, es wird von seiner Beschneidung berichtet und dass er, als er zwölf war, die Gelehrten unterrichtete. Danach ist nichts mehr bekannt, bis er als erwachsener Mann wieder auftaucht und sich als Messias ausgibt. Nur, ganz so einfach ist das nicht: Da kommt ein Mensch, der sagt: «Ich bin der Sohn Gottes. Ich bin der, auf den ihr seit vielen hundert Jahren gewartet habt.» Zu dieser Zeit gab es viele junge Männer mit langen Haaren, die sagten, sie seien der Messias, warum sollte gerade Jesus der echte sein? Er hat nichts dabei, womit er das ausweisen kann. Nichts, das zeigt, wer er ist und was er kann, als Messias. Jesus hat quasi keine Visitenkarte dabei. Er muss also etwas machen. Als Ich-AG (eine Firma, die nur aus einer Person besteht) kann er nicht verkünden, was seine Botschaft ist. Es würde ihn niemand ernst nehmen. Er hätte einfach selbst Visitenkarten drucken können und die wahllos verteilen. Ob das Behauptete aber stimmt, hätte nicht geprüft werden können. So funktioniert das aber nicht. Also macht Jesus etwas sehr Schlaues. Er tritt auf und überzeugt Menschen, ihm nachzufolgen. Durch seine Taten, seine Worte und sein Auftreten schliessen sich ihm bald viele Menschen an. Im Bibeltext hören wir von Simon Petrus und anderen. Die Jünger, die bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung bei ihm bleiben, werden sozusagen zur Visitenkarte, weil sie belegen können, was der Messias kann. Wenn man in der Bibel weiterliest, kann man den meisten Jüngern einen Beruf zuordnen. Jesus sucht also nicht einfach Menschen, er sucht Menschen, die zusammen als Gruppe stark sind. Menschen, die Fähigkeiten haben, Menschen, die es in den Situationen, auf die sie treffen, brauchen wird. Sie wissen noch nicht, was sie in den kommenden drei Jahren und vor allem in der Zeit nach der Auferstehung benötigen. So ist es auch mit unseren Fähnli in der Pfadi. Man kennt sich. Aber jede*r, der*die neu dazukommt, bringt etwas mit, was das Fähnli bereichert und stärker macht, die Fähigkeiten erweitert. Und damit die Visitenkarte ergänzt. Die Fähnli bekommen ein Image: intelligent, kämpferisch, schlau, sportlich etc. Es sind diese Fähigkeiten, die dann nicht nur die Visitenkarten der einzelnen Pfadis sind, sondern des gesamten Fähnlis.
Friedensgruss: Guter Gott
Wir sind zusammen, um miteinander zu leben.
Um zu lachen, zu spielen.
Du hast uns als Teil eines grösseren Ganzen geschaffen.
Damit wir die Welt bereichern.
Damit wir mit unserer Visitenkarte etwas Bleibendes schaffen.
Eine Geschichte, ein Kunstwerk, aber auch Erinnerungen.
Hilf du uns Gott, unsere Stärken und Schwächen, unsere Visitenkarten für das Gute auf der Welt einzusetzen.
Dass wir auch im kleinen Frieden haben können, und den grossen Machthabern ein mächtiges Vorbild sind.
Amen
Segnung der Speisen: Guter Gott
Wir sind hier zusammengekommen,
um zu lachen, zu feiern, zu essen.
Alles unter Deinen Augen
und unter Deiner schützenden Hand.
Du schenkst uns die Zuversicht,
dass wir immer den Teller gefüllt haben.
Segne uns und diese Gaben,
damit wir uns immer erinnern,
unsere gestärkten Kräfte zum Wohle aller
einzusetzen.
Thomas Boutellier
Agapemahl
Fürbitten: Die Gruppen setzen sich zueinander und schauen auf die Visitenkarten. Gemeinsam überlegen sie, was sie als Gruppe jemandem, der Gesellschaft oder der Schöpfung Gutes tun können und bitten beim Vortragen Gott darum, dass er dabei eine Unterstützung ist.
Abschluss und Segen: Zum Abschied sage ich euch: Schalom!
Friede sei mit euch!
Frieden sollt ihr bringen, wohin ihr auch kommt.
In Frieden sollt ihr gehen, wenn ihr scheidet.
Gott segne eure Herzen und Münder,
dass ihr spürt und sagt, was dem Fremden dient.
Er segne eure Augen und Hände,
dass ihr seht und tut, was den Frieden mehrt.
Der Herr, euer Gott, segne euren Weg.
Ein Weg des Friedens soll es sein.
Er geleite euch zum Ziel eurer Reise.
Den Frieden Christi möget ihr finden
an diesem Tag und zu jeder Zeit.
Amen
(unbekannt)