Rausch ist kein Thema, über das man offen spricht, denn der Begriff scheint wahnsinnig negativ konnotiert zu sein. Man verbindet ihn mit Übermass, Kontrollverlust, einem Zustand des Verfalls, in dem Grenzen überschritten werden. Er ist ein Moment der Unvernunft, in dem man sich seinen Trieben und unter Umständen der Sucht hingibt. Aus dieser Perspektive erscheint er gefährlich und destruktiv, ein Moment, der uns in die Tiefe zieht. Aber es ist zu einfach, den Rausch nur zu verteufeln, denn es gibt auch eine andere Seite, die oft übersehen wird. Rausch kann ein Moment der Hingabe, Spiritualität, Freiheit und Erkenntnis sein. Wenn Körper und Geist sich in Musik, Tanz, Gebet oder Kunst verlieren, erleben wir einen Rausch, der uns beflügelt und zu einem tieferen Verständnis von uns selbst und der Welt führt. In diesen Momenten geht es nicht um Exzess, sondern um Befreiung und Verschmelzung mit dem Moment, um das vollständige Erleben einer Erfahrung. Rausch kann uns in die Tiefe führen, aber auch zu einer höheren Ebene der Erkenntnis und des Lebensgefühls erheben. Er kann uns befreien und zu einer intensiveren Wahrnehmung dessen führen, was es heisst, zu leben.
In dieser KOMPASS Ausgabe zeigt dir Jupiter, dass sich nicht
nur Menschen berauschen. Pelé berichtet über den Flow, den wohl produktivsten
aller Räusche. Surya spricht mit einer Person, die von berauschenden Substanzen
abhängig war. Im Gegenzug lassen wir auch Gämschi, Präventionsverantwortlicher der
PBS, zu Wort kommen.
Interview: Von Party, Liebe und Drogen
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